PC Komponenten ende 2023 aufrüsten

Im Jahr 2016 kaufte ich meinen Desktop-PC. Damals hatte ich die neueste Generation der Hardware. Da mir schon damals wichtig war, meinen PC so lange wie möglich zu nutzen, plante ich, in einigen Jahren die eine oder andere Komponente aufzurüsten und nicht den ganzen PC auszutasuchen. Bis heute habe ich mehrfach recherchiert und nach guten Aufrüst-Optionen gesucht. Dieses Jahr merke ich besonders stark, dass die Technik von 2016 nicht mehr aktuell ist. Aber eine einfache Aufrüstung ist nicht (mehr) möglich.

Hardware PC Komponente
AI Foto: perchance.org

Meine Hintergründe

Es ist wichtig, ein bisschen mehr über meine Arbeit zu erfahren, um meine Entscheidungen einordnen zu können. Ich war im Jahr 2016 in Ausbildung zu meinem Beruf und habe damals vor allem kurze Videoprojekte mit Freunden realisiert. Das Budget war gering bis nicht existent. Außerdem war mir ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen dieser Erde schon damals wichtig. Das bedeutet für mich, dass ich nicht jede neueste Generation von Technik kaufe, sondern sorgfältig zwischen verbesserter Leistung und Nutzen abwäge. Anfangs habe ich den PC überwiegend für mein Hobby genutzt welches später mein Beruf wurde. Aber ein bisschen Gaming sollte auch möglich sein.

CPU Sockel

Also kaufte ich im Jahr 2016 ein gebrauchtes MSI Krait Gaming Z170 Motherboard, einen Intel i5 6500 und eine NVIDIA GTX 1060 6GB. Zugegeben, der Verkäufer auf Kleinanzeigen hatte mich betrogen, und das Motherboard hatte einen „kleinen“ Defekt: Ein Pin am Prozessorsockel war verbogen. Dennoch hatte ich bereits alles gekauft. Also habe ich den Pin mit einer Lupe und Pinzette zurecht gebogen und seitdem den Prozessor nie wieder aus dem Sockel genommen. Aber es funktioniert einwandfrei, bis heute.

Zuerst habe ich den RAM aufgerüstet

Der Prozessor war bis letztes Jahr ausreichend für meine Tätigkeiten. Das erste, was mir zu wenig wurde, war der RAM. Nach etwa 4-5 Jahren tauschte ich diesen dann mit 64GB aus. Davon habe ich die Hälfte nach kurzer Zeit wieder verkauft, da keine Anwendung, die ich zu diesem Zeitpunkt nutzte, alle 64GB verwendete. Auch heute reichen mir 32GB aus, jedoch nehme ich dabei kleinere Abstriche in Kauf.

Der Videospeicher wurde mir auch schnell zu knapp. Für meine PC-Spiele ist er jedoch selbst heute noch ausreichend. Ubisofts AAA-Titel bis 2020 konnte ich ohne größere Grafikverluste spielen. Aber die ULTRA-Einstellungen in Spielen waren mir schon damals nicht das Wichtigste. Dagegen wollte DaVinci Resolve jedes Byte haben, das es bekommen konnte.

Über die Jahre habe ich also häufiger nach passenden Komponenten gesucht, um mehr Leistung aus meinem Motherboard herauszuholen. Bis heute habe ich jedoch keine der Hauptkomponenten gewechselt. Was ich hingegen gewechselt habe, sind die NVMe SSD und meine zweit SSD via SATA die ich fürs Caching nutze. Von einem günstigen 500GB-Modell bin ich zu einer schnelleren 1TB NVMe SSD gewechselt, vor allem weil die 500GB im Laufe der Zeit und mit immer größeren Programmen und Spielen voll wurde.

Hardware Komponente, vermutlich Ram oder SSD (AI Foto: perchance.org)

Warum habe ich also nicht die Hauptkomponenten gewechselt?

Die kurze Antwort lautet: Zu keinem Zeitpunkt gab es passende Komponenten zu einem Preis, der sich für meine Arbeit gelohnt hätte. Meine Projekte sind erst nach 2020 so groß geworden, dass es sich finanziell gerechnet hätte, neuere und teurere Komponenten zu kaufen. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch die Lieferkette durch Corona so stark beeinflusst, dass die Preise auch dann wieder zu hoch waren. So arbeite ich selbst heute noch mit meiner Technik von 2016. Aber ganz ehrlich, erst wenn ich Filmprojekte in 4K-Auflösung mit Denoise, Grain und anderen rechenaufwendigen Effekten in Resolve rendere, erreicht meine Geduld ihre Grenzen. Der Rendervorgang könnte sicherlich schneller sein, aber in der Regel arbeite ich nicht rund um die Uhr, sondern kann in meiner freien Zeit in Ruhe rendern. Die Renderzeit ist außerdem keine bezahlte Arbeitszeit.

Auf der technischen Seite gibt es inzwischen keine aktuellen Hauptkomponenten mehr, die kompatibel sind. Der letzte kompatible Prozessor für den Sockel meines Mainboards, der für mich in Frage kommt, ist der Intel i7 7000K. Dieser würde mir jedoch auch nicht das gewünschte neue Erlebnis in Bezug auf die Renderzeit bieten. Eventuell wären einige Aufgaben um 15-30% schneller als jetzt.

Welche Grafikkarte ich voll ausnutzen kann, hängt von der Geschwindigkeit der „Bus Lanes“ und der PCIe-Version ab. Mein Mainboard unterstützt entweder x8 x8 x4 oder x16 x0 x4 mit der PCIe-Version 3.0. Jede Grafikkarte, die eine höhere Datenrate unterstützt, kann ihre Leistung nicht voll ausnutzen. Die letzte Grafikkarte wäre also eine aus der RTX 2xxx-Reihe.

Die letzte große Hürde ist zudem das Netzteil. Dies hatte ich damals entsprechend den Komponenten ausgewählt, die ich gekauft hatte. Eine neue Grafikkarte und ein neuer Prozessor würden mehr Watt benötigen. Also müsste ich das Netzteil austauschen und alles im Gehäuse neu verlegen. Und dann könnte ich mir auch gleich einen komplett neuen Desktop-PC besorgen. Warum ich das jetzt nicht mache, lesen Sie gleich unten weiter.

Hardware Komponente, Grafikkarte? (AI Foto: perchance.org)

Lohnt sich das Aufrüsten jetzt noch?

Vor 3 Jahren hätte sich die Aufrüstung gelohnt, wenn Corona nicht passiert wäre. Heute hingegen sehe ich, wie die neuen ARM-Prozessoren so viel mehr Leistung bei so viel weniger Stromverbrauch bieten. Jetzt gibt es erst recht keinen Grund mehr, meinen Desktop-PC aufzurüsten.

Da ich bis heute nicht auf Windows 11 aktualisiert habe, bleibt abzuwarten, wie schnell Microsoft eine ARM-Version von Windows (eventuell Windows 12?) herausbringt. Mit der Ankündigung, dass neben Apple jetzt auch Qualcomm einen ARM-Prozessor mit Desktop-Leistung auf den Markt bringt, muss Microsoft nachziehen. Die Frage ist nur, wie schnell dieses neue Windows erscheint und wie ausgereift diese Version sein wird. In den letzten Jahren hat Microsoft durchaus einige Fehltritte gemacht. Was Intel in der Zwischenzeit entwickelt, bleibt ebenfalls abzuwarten. Ein aktueller AMD-Leak lässt hoffen, dass die neue Ryzen-Generation wohl mithalten kann.

Nein, das ist kein Hackintosh (AI Foto: perchance.org)

Inzwischen arbeite ich sowohl auf Windows als auch auf macOS, da mein Beruf Flexibilität erfordert. Auch Linux wird immer interessanter. In den letzten Jahren hat sich bei Linux so viel getan, dass bereits heute Filmprojekte auf Linux abgeschlossen werden können. Allerdings erfordert dies meist immer noch manuelle Wartung, technisches Wissen und Zeit, um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert.

Ein weiterer Kauf steht für mich derzeit nicht zur Debatte. Ich werde abwarten, was Microsoft als nächstes anbietet. In der Zwischenzeit werde ich die meisten Projekte auf meinem M1 MacBook durchführen und bei Spielen Abstriche bei der Grafikqualität in Kauf nehmen. Das ist jedoch für mich kein Problem. Auf jeden Fall wird die neue Generation der Mac Studio M3 Ultra Modelle bald erscheinen, das wird nicht mehr lange dauern. Vielleicht gebe ich dann Windows vollständig auf, aber das hängt von meiner Arbeitssituation ab. Es ist auf jeden Fall eine Überlegung wert.

Interessante weiterführende Infos:

Fotonachweise: AI generiert.

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